800 Jahre Kloster Hedersleben
Das Jahr 1253. Tiefstes Mittelalter. Aber in Paris wird das „Collège de Sorbonne“ gegründet.
Nordhausen wird freie Reichsstadt. In Hedersleben errichten die Herren von Hakeborn auf alten Gemäuern ein der heiligen Gertrud von Nivelles geweihtes Zisterzienserinnenkloster. 1262. Nach der Fertigstellung beziehen 12 Nonnen den reizvollen Ort an der Selke und bewirtschaften ihn. Gertrud von Hakeborn aus Helfta wird erste Äbtissin.
Über Jahrhunderte erlebt das Kloster St. Gertrudis eine ständige Erweiterung. 1810, Napoleon herrscht noch über Europa, sein Bruder Jérome säkularisiert das Kloster. Zusammen mit den Ländereien erwirbt der Oberamtmann und Gutsbesitzer Johann-Matthias Heyne die Anlage. Die Nachkommen werden 1945 im Zuge der Bodenreform enteignet. Bis 1977 dienen die Gebäude als Schule. Die LPG nutzt den Wirtschaftshof.
Mit der Wiedervereinigung wird der Komplex der Gemeinde Hedersleben zugesprochen und an den Verein „Internationales Zentrum für Innovation, Qualifizierung und Gewerbeförderung e.V.“ zu einem symbolischen Zins verpachtet. Dieser führt Sanierungs- und Erhaltungsmaßnahmen durch und veranstaltet Tagungen, Schulungen und Seminare. 2014 erwerben Nachkommen Heynes zusammen mit Partnern das Kloster. Gemeinsam mit den Pächtern und den Freunden und Förderern des Klosters soll ein lebendiger, sowie kultur- und gemeinschaftsstiftender Ort entstehen.